Du hast richtig Lust ein eigenes Buch zu schreiben und möchtest mit deiner Geschichte andere bewegen und inspirieren? Vielleicht ist es dein erstes großes Schreibprojekt und es kribbelt bereits in deinen Fingern, aber du weißt noch nicht genau, worüber du schreiben möchtest? Setz dich nicht unter Druck, jede:r fängt einmal klein an!
In diesem Beitrag lernst du, wie du ein spannendes Thema für deine Geschichte findest und wie du dabei richtig gut recherchierst. Viel Spaß beim Lesen! 🌞
Inhalt
- Auf der Themensuche im Außen und Innen
- Recherche, um richtig tief in ein Buch-Thema abzutauchen
- Wie du mit deinem Buch-Thema Leser:innen begeisterst
- Zugriffsebenen in der Literatur
- Finde den Herzschlag deiner Geschichte
- Fragen, die dir helfen
1. Auf der Themensuche im Außen und Innen
Ähnlich wie Inspirationen und Ideen kommt oft auch ein Buchthema auf einen zu. Häufig findest du gute Themen für dein Buch im Außen und Innen deines Lebens. Innere Themen sind zum Beispiel Themen, die dich selbst sehr berühren und bewegen. Themen, mit denen zu dich in deiner Vergangenheit oder Gegenwart auseinandersetzt und bei denen du denkst, es könnte andere sehr helfen, wenn du darüber schreibst und aufklärst. Mit inneren Themen kannst du zum Beispiel sehr emotional verbunden sein.
Äußere Themen sind beispielsweise gesellschaftsrelevante Themen, die entweder aktuell sind oder in der Vergangenheit eine große Rolle gespielt haben. Es könnten auch Themen sein, die nicht die ganze Welt bewegt, sondern vielmehr einen Personenkreis oder eine bestimmte Person in deinem Umfeld.
Tipp: Mit Achtsamkeit das perfekte Buch-Thema finden
Während der Themensuche solltest du dir auf keinen Fall selbst Druck machen, weil das am Ende nur blockiert und die Themenfindung erschwert. Stattdessen ist es sehr empfehlenswert mit Achtsamkeit durch den Tag zu gehen. Achte auf dein Umfeld, deine Empfindungen, verschiedene Geschichten und Songs, die dich faszinieren und begleiten, sei kreativ und gehe einfach raus in die Natur oder zu Orten, die dir Kraft geben. Gute Gespräche mit Freunden oder einfach den Gedanken nachhängen, können oft Wunder wirken, wenn du auf der Suche nach Ideen für dein Thema bist. 🌼
2. Recherche, um richtig tief in ein Buch-Thema abzutauchen
Hast du ein Buch-Thema gefunden, wovon du überzeugt bist, dass du daraus eine tolle Geschichte entstehen lassen kannst, dann geht es im nächsten Schritt darum, eine ausführliche Recherche zu betreiben und das Thema zu vertiefen oder zu spezialisieren.
Eine Recherche hat außerdem den Vorteil, dass du deine Texte mit Glaubwürdigkeit untermauerst. Je nach Setting und Zeit, in denen deine Geschichte spielen soll, gibt es beispielsweise Begriffe, Gegenstände oder Sprichwörter, die angemessen sind und zum Thema zeitlich passen oder eher „altmodisch“ und unpassend erscheinen.
Soll dein Thema in der Vergangenheit spielen, zum Beispiel in den 90er Jahren, dient die Recherche dazu, dass du dich besser in diese Zeit hineinversetzen kannst und nachempfindest, was die damalige Kultur geprägt hat, wie die Menschen drauf waren, welche Jugendkulturen, Styles und politische Bewegungen die Gesellschaft geprägt haben und vieles weitere. Um all deine Erkenntnisse und Ideen festzuhalten, kannst du diese ganz einfach in einer Art Projektbuch für dein Schreibprojekt notieren. So hast du alles Wichtige stets im Blick und bei dir.
Tipp: Verliere dich nicht in der Recherche
Recherchen können sehr zeitaufwendig sein, weil man immer wieder durch neuen Input auf weitere Informationen stößt. Dadurch kann schnell eine Spirale entstehen und man verliert sich in all den Informationen und recherchiert und recherchiert und recherchiert, ohne dabei das Buchprojekt weiterentwickelt zu haben. Dieser Tipp bezieht sich darauf, Recherchen gezielt durchzuführen. Setze dir am besten einen Zeitraum, den du ausführlich für deine Recherche nutzt oder plane während des Schreibprozesses immer wieder kleine Abschnitte ein, die du für Recherchen nutzt.
3. Wie du mit deinem Buch-Thema Leser/-innen begeisterst
Die Kunst des Schreibens besteht darin, die Leser/-innen mit der Geschichte auf ein Thema zu lenken, ohne dass sie es direkt merken. Beim Schreiben kannst du darauf achten, das Thema so einfließen zu lassen, dass Leser:innen genügend Raum für eigene Schlussfolgerungen haben. Nimmt das Buch-Thema im Erzählflussüberhand und entwickeln sich deine Figuren nicht frei, sondern eher dem Thema entsprechend, dann bekommen Leser:innen schnell das Gefühl, erzogen zu werden. Leser:innen möchten sich selbst ihre Meinung bilden.
Tipp: Versetze dich in deine Leserinnen und Leser
An dieser Stelle kann es sehr hilfreich sein, dass du dich auch während des Schreibens immer wieder in deine Zielgruppe hineinversetzt. Frage dich dabei, wie deine Leser:innen bei bestimmten Handlungsabläufen deiner Geschichten reagieren würden oder reagieren sollten. Was denken und fühlen sie beim Lesen deiner Geschichte? Wie verstehen sie das Thema?
Ganz klar, als Schreibanfänger/-in und Autor/-in schreibst du, weil du etwas mit der Welt teilen möchtest. Dabei spielen deine eigenen Sicht- und Denkweisen eine große Rolle und du möchtest dich mit deinem Werk verwirklichen und identifizieren.
Aber du möchtest auch deine Zielgruppe positiv erreichen und bewirken, dass sie sich mit deiner Geschichte identifizieren können. Sich die eigenen Wunschleser/-innen immer wieder vor Augen zu führen hat zudem den großen Vorteil, stets motiviert zu sein und am Schreibprojekt dran zu bleiben, weil du dann nicht nur für dich selbst schreibst, sondern eben auch für deine Leser:innen.
4. Zugriffsebenen in der Literatur
Ein Literarisches Thema wird oft in drei Zugriffsebenen unterteilt, ein Schema woraus auch du dein Thema zusammensetzen kannst, um es bis in die Tiefe auszuarbeiten.
Die erste Ebene setzt sich aus den beiden menschlichen Urthemen Liebe und Tod (Lebenstrieb und Todestrieb) zusammen. Der Lebenstrieb hat zum Ziel, die Art- und Selbsterhaltung, das Überleben und die Fortpflanzung des Menschen. Dabei spielen Zusammenhalt und Vereinigung sowie Liebe eine entscheidende Rolle. Das Ziel des Todestriebes ist es, diesen Zusammenhalt aufzulösen, Bindungen zu trennen. Vielleicht hast du es selbst einmal bewusst wahrgenommen: In fast jeder Geschichte, ob im Buch oder im Film, finden Liebe oder Tod Anklang.
Die zweite Ebene wird als spezifische Ausprägung der beiden Urthemen bezeichnet. Das bezieht sich auf menschliche Emotionen und Dramen wie zum Beispiel Trennung, Verrat, Angst, Freiheit, Mut, usw. Über dieser Ebene liegt eine weitere Ebene, die wiederum noch spezifischere Themen beinhaltet. Diese Ebene ist Teil des Settings. Themen in dieser Ebene könnten beispielsweise politische oder gesellschaftliche Themen wie Umweltschutz, Zweiter Weltkrieg, Hippie-Bewegung, Digitalisierung, etc. sein.
Tipp: Aus den Zugriffsebenen ein Thema basteln
Um rein strukturiert ein Buch Thema zu finden, kannst du einfach aus allen drei Ebenen wählen und daraus dein Thema zusammenbasteln. Kannst du, musst du aber nicht! Denn du hast die freie Wahl, nichts ist richtig oder falsch in Bezug zum Thema einer Geschichte. Solange du dieses spannend verpackst und die Leser:innen durch ein Erzählmuster führst und deine Geschichte mit interessanten Handlungen und Figuren ausstattest, kann fast jedes Thema zu einem Erfolg werden.
5. Finde den Herzschlag deiner Geschichte
Wenn du ein Thema gefunden hast und direkt Feuer und Flamme bist, um es schriftlich umzusetzen, dann ist es bereits beim Schreibstart ein kleiner Beweis dafür, dass sich in dir für dieses Buch-Thema eine Leidenschaft entfacht hat. Dein Herz schlägt für diese Idee! Nun kann es losgehen und du kannst erste Ideen notieren, aus denen du später einen Plot schreiben kannst oder deine Roman Figuren erstellen.
Wie bei so vielem im Leben, kommt es auch dir als Autor:in und vor allem deiner Geschichte zugute, wenn du auf dein Bauchgefühl hörst und dich nach deinen Interessen und Passionen richtest.
Gerade im Genrebereich entstehen immer wieder neue Trends zu bestimmten Buch-Themen. Innerhalb weniger Monate erscheinen zahlreiche ähnliche Bücher zu diesem Thema auf dem Markt. Ein Beispiel hierfür ist die „Bis(s)“-Reihe von Stephenie Meyer. Nachdem ihr erstes Buch so erfolgreich war, entstanden immer mehr Vampir- und Werwolf-Geschichten.
Wenn der Buchmarkt von solch einer Häufung an Trendgeschichten übersättigt ist, bestehen für Autor:innen Chancen und Risiken ihre Themen zu präsentieren. Dabei spielt der richtige Zeitpunkt oft eine große Rolle. Und da kann man ein noch so gutes Buch geschrieben haben, wenn das Thema nicht zum Programm des Verlages passt, wird die Geschichte abgelehnt. Darauf haben Autor:innen kaum einen Einfluss. Ein Grund mehr, dich nicht entmutigen zu lassen und deine Geschichte über dein ausgewähltes Thema einfach zu schreiben!
6. Fragen, die dir helfen
Ich kann dir sehr empfehlen, folgende Fragen für dich zu beantworten. Notiere dir sehr gerne die Antworten, um jederzeit während der Umsetzung deines Buchprojektes nachschlagen zu können und dir wichtige Gedanken und Ideen in Erinnerung zu rufen. So gehen diese nicht verloren.
- Worüber möchtest du schreiben?
- Möchtest du über innere oder äußere Themen oder Prozesse schreiben?
- Welche Zeiten in deinem Leben waren besonders und haben dich geprägt? Fanden eventuell in dieser Zeit Umbrüche statt?
- Wo schlägt das Herz deiner Geschichte? Hast du einen inneren Antrieb?
- Ist dein gewähltes Thema neu, außergewöhnlich oder eher allgemein?
- Gibt es bereits Geschichten zu diesem Thema?
Ein Thema will gut überlegt und ausgearbeitet sein, um mit einer Geschichte eine Leserschaft zu überzeugen und zu begeistern! Das Buch-Thema ist der Grundstein einer Geschichte und zieht sich wie ein roter Faden durch alle Seiten. Zu einem selbst ausgewählten Thema ein Buch zu schreiben, was dich begeistert und interessiert, ist ein absoluter Muss! Denn Recherche und das gesamte Gerüst deiner Geschichte bauen sich darauf auf. Je mehr du mit deinem Thema einverstanden bist, desto stabiler wird dieses Gerüst und desto mehr Freude begleitet dich im Schreibprozess. Lass deine Intuition frei und leg‘ los! 🌞